Milchverabeitung

Fettstufen der Milch

  • Die Milch, die beim Landwirt in Kühlbehältern gesammelt wird, wird mit Milchsammelwagen in die Molkerei transportiert.
  • Die Prüfung der Milch auf Fettgehalt, Eiweißgehalt, Keimzahl, Zellgehalt und Hemmstoffe dienen der Qualitätssicherung und der Bezahlung der Landwirte.
  • Im Separator – einer speziellen Zentrifuge – findet der erste Bearbeitungsschritt statt. Durch die Fliehkräfte, die bei ca. 6.000 Umdrehungen pro Minute entstehen, wird die schwerere Magermilch nach außen und der leichtere Rahm nach innen geschleudert.
  • Neben der Trennung ist dies gleichzeitig ein Reinigungsschritt, da Schmutz und Mikroorganismen am schwersten sind und an der Außenwand des Separators abgeschieden werden.
  • Der gewonnenen Magermilch wird wieder Rahm zugesetzt, die Menge der Rahmzugabe richtet sich nach dem gewünschten Fettgehalt im Endprodukt.

Wärmebehandlung der Milch

  • Nach der Einstellung des Fettgehaltes erfolgt eine Wärmebehandlung der Milch.
  • Die Erhitzung dient erstens der Verlängerung der Haltbarkeit und zweitens der Abtötung krankheitserregender Keime.
  • Es gibt verschiedene Erhitzungsverfahren:
    • Durch Pasteurisieren erhält man Frischmilch, die kühl gelagert werden muß. Es gibt die Kurzzeiterhitzung (72-75 °C, 15-30 Sekunden), das Hocherhitzen (85 °C) und die Dauererhitzung (62-65 °C, 30-32 Minuten).
    • Das Ultrahocherhitzen ist eine Erhitzung auf 135- 140 °C für ca. 2 Sekunden. Die H-Milch ist dadurch ungekühlt über 8 Wochen haltbar.
    • Sterilisierte Milch wurde auf mindestens 110 °C für ca. 30 Minuten in einem verschlossenen Behälter erhitzt. Sie ist mehrere Monate ohne Kühlung haltbar.
    • ESL-Milch (Extended shelf-live) ist eine länger haltbare Frischmilch, bis zu 21 Tage gekühlt haltbar. Dazu wird die Milch auf ca. 80 °C vorerhitzt, dann erfolgt eine direkte Erhitzung durch Dampfinjektion auf 127 °C für wenige Sekunden. Mit der anschließenden Entspannungskühlung wird auch die vorher durch Dampf zugeführte Wassermenge wieder entzogen.

Homogenisierung der Milch

  • Im Anschluß an die Wärmebehandlung wird Milch vielfach homogenisiert. Das Homogenisieren verhindert, dass sich an der Oberfläche der Milch eine Rahmschicht bildet.

Herstellung von Sahneprodukten

  • Die Milch wird auf den gewünschten Fettgehalt eingestellt. Als Sahne werden Erzeugnisse bezeichnet, die mindestens 10 % Fett enthalten.
  • Es erfolgt eine Wärmebehandlung und meist die Homogenisierung. 
  • Während die süßen Sahnen dann abfüllfertig sind, müssen die sauren noch unter Zusatz von Milchsäurebakterien einige Zeit reifen. Saure Sahne hat dadurch einen feinen säuerlichen Geschmack.

Herstellung von Sauermilchprodukten

  • Die Milch wird auf den gewünschten Fettgehalt eingestellt. Dann erfolgt eine Wärmebehandlung und meistens eine Homogenisierung. Für jedes Produkt gibt es spezifische Milchsäurebakterien, die dann zugesetzt werden. Die sogenannten Kulturen wirken dann über einen bestimmten Zeitraum und bei ca. 42 °C. Sie wandeln dabei einen Teil des Milchzuckers in Milchsäure um.

Herstellung von Frischkäse

  • Für die Herstellung von Frischkäse wird Magermilch zunächst pasteurisiert. Dann findet eine Säuerung mit Milchsäurebakterien und etwas Lab statt, aus der Magerquark entsteht.
  • Das Milcheiweiß gerinnt dabei, man sagt auch die Milch wurde dick gelegt. 
  • Die dick gelegte Milch läßt sich auf verschiedenen Wegen weiter verarbeiten.
  • Durch Separieren entsteht Speisequark und Doppelrahmfrischkäse, wobei Molke im Separator abgetrennt wird und zur Einstellung des Fettgehaltes anschließend Rahm zugesetzt wird.
  • Für Schichtkäse wird die dick gelegte Milch schichtweise in durchlässige Formen geschöpft, wobei die Molke abläuft.
  • Um körnigen Frischkäse zu erhalten, wird der Quark kleingeschnitten und gerührt. Dann wird leicht erwärmt und mit kaltem Wasser gewaschen.

Milch-ABC

ABCDEFGHJKLMNOPQRSTUVWZ

  • Sahne (Rahm)

    ...fällt beim Zentrifugieren der Milch mit einem Fettgehalt von mehr als 30 Prozent an und wird zur Herstellung von Butter sowie Sahneprodukten (z.B. Schlagsahne, Crème Fraîche u.a.) verwendet.

  • Sahnejoghurt

    Sahnejoghurt oder Rahmjoghurt wird unter Zugabe von Sahne hergestellt und weist einen Fettgehalt von mindestens 10 Prozent auf.

  • Sauermilch

    ...wird hergestellt aus Milch unter Verwendung von Milchsäurebakterienkulturen.

  • Sauermilchprodukte

    Sauermilchprodukte sind Milchprodukte, die durch Milchsäuregärung entstehen. Bei dieser Gärung wandeln Milchsäurebakterien einen Teil des Milchzuckers in Milchsäure um. Die wichtigsten Vertreter dieser Gruppe sind Joghurt, Kefir und Dickmilch.

  • Sauerrahm

    Sauerrahm entsteht durch Aufrahmen und Säuern von pasteurisierter Milch mit Hilfe von Milchsäurebakterien. Die anschließende Homogenisierung erhöht die Festigkeit und Weißkraft, also die Fähigkeit, Flüssigkeiten wie Saucen oder Dressings, weiß zu färben. Der Fettgehalt liegt bei mindestens 10 Prozent.

  • Schichtkäse

    Schichtkäse hat seinen Namen durch die besondere Art der Herstellung. Nach der Dicklegung wird die Schichtkäsemasse in kleine quadratische Formen geschöpft, aus denen die Molke abläuft. Das verleiht dem Schichtkäse eine festere Konsistenz als Quark.

  • Schlagsahne

    Schlagsahne ist das bekannteste Produkt aus der Gruppe der Süßrahmerzeugnisse. Normale Schlagsahne enthält mindestens 30 Prozent Milchfett. ´Schlagsahne Extra´ enthält mindestens 36 Prozent Fett.

  • Schmand

    Schmand ist ein gesäuertes Sahneprodukt und weist einen Fettgehalt von 20 bis 29 Prozent auf.

  • Separieren

    Die Milch wird in einer speziellen Zentrifuge - dem Separator - gereinigt und gleichzeitig in Magermilch und Rahm getrennt.

  • Sterilisieren

    Mit Sterilisation, Sterilisierung und Entkeimung bezeichnet man Verfahren, durch die Materialien und Gegenstände von lebenden Mikroorganismen einschließlich ihrer Ruhestadien (z. B. Sporen) befreit werden. Den damit erreichten Zustand der Materialien und Gegenstände bezeichnet man als „steril“.

     

     

  • Säuerung

    Entsteht in der Milch aus Milchzucker Milchsäure (durch Aktivität von Bakterien), so bezeichnet man diesen Vorgang allgemein als Säuerung. Milchsäuregärung beschreibt den Prozess, bei dem sogenannte Milchsäurebakterien den Milchzucker in Milchsäure umwandeln. Dieser Prozess wird bei der Herstellung von Sauermilchprodukten genutzt.

Nachhaltigkeit bei frischli
frischli ist IFS-Zertifiziert.


Unsere Landwirte sind nach QM-Milch
zertifiziert.